Günter Blobel

amerikanischer Molekularbiologe deutscher Herkunft; Nobelpreis 1999 für Medizin für die Entdeckung der Proteinsignale

* 21. Mai 1936 Waltersdorf/Schlesien

† 18. Februar 2018 New York/NY

Herkunft

Günter Klaus-Joachim Blobel wurde 1936 als Sohn des Tierarztes Bruno Blobel und dessen Frau Margaret im schlesischen Waltersdorf geboren und wuchs zusammen mit vier Brüdern und drei Schwestern auf. Seine Schwester Ruth fiel als 19-Jährige kurz vor Kriegsende einem Luftangriff zum Opfer. B.s Bruder Hans-Georg wurde später Professor für Bakteriologie und Immunologie in Gießen, sein Bruder Reiner Professor für Gynäkologie in Tübingen. Als Achtjähriger floh B. 1945 mit seiner Familie nach Sachsen, wo er Dresden noch im alten Glanz erlebte - wenige Tage vor der Zerstörung des sächsischen "Elbflorenz". In Freiberg, südwestlich von Dresden, fand die Familie eine neue Bleibe.

Ausbildung

Zusammen mit seinen Geschwistern besuchte B. in Freiberg das Gymnasium, hatte dann aber nach dem Abitur als "Kind aus bürgerlichem Hause" nur begrenzte Studienmöglichkeiten. 1954 setzte er sich als Achtzehnjähriger nach Westdeutschland ab und studierte Medizin in Frankfurt/M., München, Kiel und Freiburg. In Tübingen legte er das Staatsexamen ab und promovierte zum Dr. med. Nach der Promotion arbeitete B. noch einige Zeit als Assistenzarzt in deutschen Krankenhäusern, übersiedelte dann aber mit Blick ...